Hüftoperation: Die Auswirkungen des PENG-Anästhesieblocks unter der Lupe

Wie wäre es, wenn Sie nach Ihrer Hüftoperation weniger Schmerzen hätten, dadurch weniger Medikamente einnehmen müssten und das Spital schneller verlassen könnten? Die Studie, die von Dr. med. Matthieu Hanauer durchgeführt und mit dem Georges-Python-Preis ausgezeichnet wurde, verfolgt genau diese Ziele.

Eine gezielte Anästhesietechnik, die nur den sensiblen Teil der Nerven betäubt, ohne deren motorische Funktion zu beeinträchtigen: Das ist das Geheimnis des PENG-Anästhesieblocks (Pericapsular Nerve Group Block, perikapsuläre Nervenblockade), der kürzlich am HFR eingeführt wurde.

Dr. med. Matthieu Hanauer hatte die Idee, die Auswirkungen dieser Technik bei zwei Arten von elektiven (geplanten) Eingriffen zu beobachten: dem minimalinvasiven Einsetzen einer Hüfttotalprothese und der chirurgischen Hüftluxation, mit der Fehlstellungen bei jungen Patienten korrigiert werden, um die Entwicklung von Arthrose zu verzögern oder zu verhindern. „Dies ist die erste Studie, die sich mit der Verwendung dieses Anästhesieblocks bei elektiven Operationen befasst“, so der Erste Oberarzt der Abteilung Orthopädische Chirurgie und Traumatologie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Moritz Tannast.

Vorteile für Patientinnen und Patienten
Von den achtzig Patientinnen und Patienten, die in die Studie aufgenommen werden sollen, wurden etwa dressig bereits operiert. „Sobald der Patient unter Vollnarkose steht, verabreicht ihm der Anästhesist eine Injektion in die Hüfte. In einigen Fällen enthält sie den PENG-Block, in anderen ein Placebo (physiologische Kochsalzlösung). Das Verfahren ist jedoch in beiden Fällen identisch“. Ob die erwarteten Wirkungen eingetreten sind, zeigt sich nach dem Eingriff. „Wir erfassen die von den Patienten berichteten Schmerzen in den ersten 24 Stunden nach dem Eingriff, die Menge an Morphin, die in diesem Zeitraum verabreicht wurde, und schliesslich die Dauer des Spitalaufenthalts.“

Anhand dieser Elemente wird sich zeigen, ob sich der PENG-Anästhesieblock für diese Art von Operationen bewährt. Der Nutzen wäre dreifach: „Die Patienten müssen weniger Medikamente einnehmen und weniger lang im Spital bleiben, der Patientenfluss im Spital wird verbessert und letztendlich hat die gesamte Freiburger Bevölkerung etwas davon, wenn man bedenkt, dass sich die Zahl dieser Operationen bis 2035 verdoppeln wird.“

Doppelt verblindet hält besser
Die Studie wird in Zusammenarbeit mit der Abteilung Anästhesiologie durchgeführt und von Dr. med. Pavel Kricka koordiniert. Die Patientinnen und Patienten, die daran teilnehmen, werden im Rahmen der Sprechstunden rekrutiert. Die Zuweisung in die beiden Studiengruppen erfolgt nach dem Zufallsprinzip und die weitere Betreuung erfolgt doppelblind, das heisst, weder der Anästhesist noch der Chirurg noch der Patient wissen, ob es sich beim injizierten Produkt um das Anästhetikum oder ein Placebo handelt. Da es sich um bei diesem Studiendesign um den „Goldstandard“ der Arzneimittelentwicklung handelt, sind Verzerrungen der Studienergebnisse ausgeschlossen.

Georges-Python-Preis

Der Georges-Python-Preis geht in diesem Jahr an Dr. med. Matthieu Hanauer. Seine Studie „Der PENG-Block in der elektiven Hüftchirurgie und seine Auswirkungen auf postoperative Schmerzen und Aufenthaltsdauer: eine multidisziplinäre, prospektive, randomisierte und kontrollierte Doppelblindstudie“ hat die Jury überzeugt.

Der vom Ärztekollegium mit 5000 Franken dotierte Preis wird jedes Jahr von der HFR-Kommission für Forschungsbeiträge an die Kandidatin oder den Kandidaten mit dem besten Projekt vergeben. Im Jahr 2021 erhielten von den achtzehn eingereichten Dossiers sieben eine Finanzierung. Nach einer mündlichen Präsentation der fünf besten Projekte ging der Preis an Dr. med. Hanauer.