Sprechstunde zur gesundheitlichen Vorausplanung

Sich Zeit nehmen und darüber nachdenken, welche Bedürfnisse und Ziele einem im Zusammenhang mit der eigenen Behandlung wichtig sind: Dieser Prozess nennt sich „gesundheitliche Vorausplanung“ und soll die Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen entlasten, sollte die Erkrankung fortschreiten. Um Sie dabei zu unterstützen, führt Yann Marguet Sie durch die Überlegungen und Gespräche, die Sie mit Ihren Liebsten führen sollten, wenn Sie dazu bereit sind.

In der Sprechstunde mit der Onkologin oder dem Onkologen werden anhand des Modells SENS (Symptome, Entscheidungsfindung, Netzwerk, Support) die meisten Aspekte dieser vorausschauenden Planung behandelt. Zur Sprache kommen vier wichtige Bereiche: Ihre Symptome, Ihre Ziele, Ihre Situation und Ihre Angehörigen.

Dieser Ansatz stellt sicher, dass Sie eine vollständig auf Sie abgestimmte Behandlung erhalten, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen. Indem Sie Ihre Wünsche äussern, bevor die Situation zu schwierig wird, stellen Sie sicher, dass diese respektiert werden. Ausserdem entlasten Sie damit Ihre Angehörigen.

Richten Sie sich also zusammen mit den Menschen, die Ihnen wichtig sind, bequem ein und klicken Sie auf das Video.

Die Sprechstunde
Ihre Symptome.

Unter welchen körperlichen, psychischen oder anderen Symptomen leiden Sie derzeit am meisten? Falls sich Ihr Zustand verschlechtern sollte: Welche Symptome wären Sie nicht bereit zu ertragen?

Ihre Ziele.

Man spricht oft von Lebensqualität, doch was bedeutet sie für Sie? Was wünschen Sie sich? Was motiviert Sie, gegen die Krankheit zu kämpfen? Und wenn sie fortschreitet, wie stellen Sie sich Ihr Lebensende vor? Falls Sie nicht mehr selbst entscheiden können, wer soll es dann für Sie tun? Haben Sie bereits eine Patientenverfügung verfasst?

Ihre Situation.

Sind Sie zu Hause gut aufgehoben? Können Sie dort bleiben, falls sich Ihr Zustand verschlechtern sollte? Wer kann Ihnen helfen, wenn Ihre Kräfte nachlassen? Was würden Sie sich im Notfall konkret wünschen? Sollen wir etwas für den Fall planen, dass Sie nicht mehr an Ihrem derzeitigen Wohnort bleiben können?

Ihre Angehörigen.

Wie gehen Ihre Angehörigen mit der Situation um? Welche Unterstützung benötigen sie? Wissen sie, an wen sie sich wenden können? Und was passiert mit ihnen, wenn Sie sterben?

Ihre Onkologin oder Ihr Onkologe wird Ihnen helfen, einige dieser Fragen zu beantworten. Es ist aber auch völlig in Ordnung, einzelne davon offen zu lassen.

Die Patientenverfügung

Das Ausfüllen einer Patientenverfügung ist einer der wichtigsten Schritte bei der vorausschauenden Behandlungsplanung. Dieses Dokument dient Ihren Angehörigen und den Pflegenden als Entscheidungshilfe, wenn Sie nicht mehr urteilsfähig sind.

Die Patientenverfügung entlastet die Angehörigen in schwierigen Situationen und liefert wichtige Anhaltspunkte für die Therapiegespräche. Sobald die Verfügung erstellt ist, muss sie an Ihre Onkologin oder Ihren Onkologen weitergeleitet werden, damit sie oder er sie elektronisch ablegen kann. So haben die Teams der Notaufnahme und der Intensivstation jederzeit raschen Zugang zu Ihren Wünschen.

Die Patientenverfügung

Und wenn Sie es sich anders überlegen?

Mit der Zeit und den Erfahrungen, die Sie während Ihrer Betreuung machen, kann sich Ihre Einstellung ändern. Das ist völlig normal und sogar die Regel. Deshalb ist für Sie wichtig zu wissen, dass schriftliche Entscheidungen (vorausschauende Behandlungsplanung und Patientenverfügung) nur dann gültig sind, wenn Sie nicht mehr in der Lage sind, sich zur Situation zu äussern. Beide Dokumente können jederzeit geändert werden. Sprechen Sie daher von Zeit zu Zeit mit Ihren Angehörigen und allenfalls auch mit Ihrer Onkologin oder Ihrem Onkologen und teilen Sie ihnen mit, falls sich Ihre Wünsche und Entscheidungen ändern sollten.