Vilma Pötz: Fünf-Sterne-Service am HFR

„Oberst“ oder „General“: Vilma Pötz hat bei ihren Kollegen und Mitarbeitenden einige Spitznamen. Heute, kurz vor der Pensionierung, bestätigt sie mit einem Schmunzeln: „Ich habe den Ruf, streng und direkt zu sein. Aber ich lege nun mal Wert auf saubere Arbeit!“

Die kleine Frau, die mit Stolz den grün-weissen Arbeitskittel der Hauswirtschaft trägt, hat am HFR während zwölf Jahren zum Rechten geschaut: erst am Standort Châtel-Saint-Denis, danach in Billens und zum Schluss in Riaz. „Ich habe meine Arbeit immer so erledigt, als wäre es mein eigenes Unternehmen, und mich streng an die Regeln gehalten. Mein Team und ich haben gute Arbeit geleistet, und dafür danke ich meinen Mitarbeitenden!“ Die anderen Abteilungen behandelte sie wie ihre Kunden. Das Geheimnis von Vilma Pötz ist es, einen tadellosen, den Fünf-Sterne-Hotels würdigen Service zu bieten, in denen sie mehrere Jahre gearbeitet hat: „Dort war der Kunde König!“

Wohlgemerkt: Streng heisst nicht unnachgiebig! Vilma Pötz gilt als „sehr menschlich und verständnisvoll“, „herzlich und professionell bis in die Zehenspitzen“. Für ihr Engagement, ihre professionelle Arbeitsweise und ihre Führungsqualitäten erhält sie viel Lob. „An den Aussenstandorten hatte ich wirklich das Gefühl, Teil einer Familie zu sein“, verrät sie. Nachdem Vilma Pötz 2011 in Châtel-Saint-Denis begonnen hatte, war sie dabei, als der Standort geschlossen wurde. Mit Billens erhielt sie einen neuen Arbeitsort – und erlebte auch dessen Schliessung mit. „Seit meiner Ankunft in Riaz sage ich allen, sie sollen sich keine Sorgen machen, denn ich würde nicht bleiben, bis auch Riaz schliesst!“

Bereit für ein neues Kapitel
Für die Zeit nach der Pensionierung hat sie noch keine konkreten Pläne. Wirklich? „Ich möchte meinen Enkel in Schottland besuchen und nach Rumänien zu einer meiner Töchter reisen. Ausserdem stehe ich auf einer Warteliste für einen Schrebergarten. Und ich werde mein Auto gegen ein Generalabonnement tauschen, um die Schweiz zu entdecken!“ Ihre Wahlheimat seit 1979, als sie Italien verliess, um im Schweizer Hotelgewerbe zu arbeiten. „Hier habe ich meinen Mann kennengelernt, einen Österreicher, und vier Kinder grossgezogen.“ Zugunsten der Familie stieg sie für zehn Jahre aus dem Beruf aus. „Danach machte mich ein Stellenangebot der Hotelfachschule in Glion neugierig.“ Während sieben Jahren unterrichtete sie dort Drittsemesterstudierende in Housekeeping.

Nach einigen Versuchen, wieder in der Hotellerie Fuss zu fassen, wurde sie schliesslich Teamleiterin in einem Reinigungsunternehmen in der Pharmaindustrie. „Das hat mir die Türen zum HFR geöffnet!“ Eine glückliche Fügung für Vilma Pötz: „Als ich in Châtel-St-Denis anfing, war ich 51 Jahre alt. Entsprechend beunruhigt war ich, als die Direktion die Schliessung ankündigte. Doch sie haben Wort gehalten und stets Lösungen vorgeschlagen. So konnte ich meine Stelle behalten und nach Billens wechseln.“

Zum Schluss kommt Vilma Pötz, die im Februar ihren 64. Geburtstag feiert, eine Anekdote zu Marc Devaud in den Sinn: „Jedes Mal, wenn ich ihn in der Tagesschau sehe, taucht er am nächsten Tag in Riaz auf!“ Eine schöne Erinnerung mehr, die sie aus dem HFR mitnehmen wird. „Am Ende geht es immer darum, sich anzupassen, nach vorn zu schauen und das Beste daraus zu machen.“

 

Vilma Pötz